Nachdem ich gestern gemerkt hatte, wie schwer es bergauf ging, mit meinem vielen Gepack, hatte ich heute ziemlich Respekt vor dem Brenner. Dazu kam, dass ich gestern echt kaputt war.
Ich war wieder um 6:30 beim Frühstück und brach gegen 7:20 auf. Man merkte schon, dass heute wieder ein richtig warmer Tag werden würde.
Der Berg begann mit dem Anstieg nach Igls.

Ungefähr da, wo dieses Foto entstand, zeigte mein Tacho den ersten Berg an.

Zum Glück war der erste Teil (Tacho-Abschnitte: orange/dunkelrot/orange) im totalen Schatten. Aber es war auch so schon ziemlich warm. Leider gab es sehr viel Verkehr, der an mir vorbei rauschte (ich mit ca 10 km/h, die mit mind 80 km/h).
Aber es ging auch aufwärts. Nach nicht zu langer Zeit sah ich rechts die Autobahnbrücke – von oben!

In Igls war das dunkelrote Stück (siehe Tacho) geschafft. Ich bog nach rechts ab und plötzlich wurde es flacher und die vielen Autos waren weg.

Irgendwann tauchte die Europabrücke auf. Wieder ein toller Moment.

Später, vor Matrei, kam ich an die Hängebrücke Schloss Matrei-Trautson.

Bei Matrei ging es dann, von der Nebenstraße, zurück auf die Brennerstraße. Plötzlich war wieder viel Verkehr.


Um 10:20 war ich dann oben am Brenner, nach circa 3 Stunden.

Auf der anderen Pass-Seite ging es rasant bergab. Einmal kam mir ein ziemlich fertiger Radfahrer entgegen, der nicht nach vorne schaute, sondern nur auf den Weg unter ihm. Er sah mich nicht und hätte ich nicht scharf gebremst, dann wären wir kollidiert.
Kurz darauf ging es, für etwa 10 km, über einen ganz tollen Radweg, entlang einer stillgelegten Eisenbahnstrecke, super Belag, stets bergab und in den Tunneln ging das Licht automatisch an.



Der Radweg führte hinunter nach Sterzing und von dort aus im wesentlichen an der Autobahn entlang. Schön zu fahren, hin und wieder kurze, anstrengende Steigungen, ab und an etwas Schönes anzuschauen.

Irgendwann kam ich bei der Franzensfeste an. Aber scheinbar hatte ich meine Route unglücklich gewählt und so war ich ruck zuck daran vorbei – ich konnte nicht einmal ein Foto machen.
Um 14:00 kam ich am Camping in Brixen an. Vielleicht nicht schlecht, dass ich so früh war. So konnte ich das Zelt-aufbauen wenigstens in Ruhe üben und war schon fertig, als die anderen Camper ankamen.

Ich trödelte den Nachmittag im Schatten herum, bei weit über 30 Grad. In der Bar trank ich zwei super-teuere Radler.
Zum Abendessen kaufte ich im Supermarkt Brot und Käse.
Und jetzt überarbeite ich die nächsten Streckenabschnitte und schreibe Tagebuch. Ich bin gespannt, wie die erste Nacht im Zelt wird.
95 km, 1369 hm, 05:19 Stunden