Ich war wieder um 5:45 wach und packte das Zelt gleich zusammen. Am Ende war ich so früh dran, dass die Bar leider noch nicht geöffnet hatte, als ich losfuhr.
Es waren heute 75 km geplant, am Ende sind es dann mit allen Umwegen über 90 km geworden.
Die ersten Kilometer, bis Montefiascone, kannte ich schon von gestern. Ich hatte den Eindruck, dass sie auch dadurch leichter fielen.
In Montefiascone machte ich den ersten entscheidenden Fehler: ich fuhr diese mind. 25% Abfahrt hinunter. Ich schlich hinunter, auf der Querstange sitzend, weil es der Straßenzustand nicht anders zuließ.


Unten ging es ähnlich wie gestern: die Wege wurden immer schmäler bis sie unbefahrbar waren. Was nun?
Ich habe da viel Zeit und Kraft gelassen, bis ich einen fast 10 km langen Umweg nach Viterbo geschafft hatte, einer Stadt auf dem Weg. Interessant war, dass es Google war, der mich aus dem Schlamassel rausbrachte, nicht Komoot.



Zwischendurch gab es Gewitter und Regen und ich musste mich ca. eine Stunde in Cura unterstellen. Dafür hatte ich das aber tatsächlich trocken überstanden!
Ich versuchte keine Experimente mehr zu machen und hielt mich an die großen, viel befahrenen Straßen.
Erst als es nur noch 10 km bis Bracciano waren, vertraute ich wieder auf meine Komoot-Strecke. Das war ein Fehler!
Die Straße begann sehr schön, wurde dann schmäler. Schließlich kam ich an eine Kreuzung, von der aus es fünf Wege gab. Nacheinander bin ich ein größeres Stück in jeden der Wege reingefahren. Jeder war falsch. Und keiner wirklich befahrbar, bis auf einen.
Nachdem ich dort eine halbe Stunde vertrödelt hatte, fuhr ich den einen Weg, der befahrbar war, egal wohin. Am Ende kam ich wieder dort raus, wo ich in den Wald reingefahren war 🤪



Dann also die Hauptstraße mit viel Verkehr, direkt nach Bracciano. Als ich im Ortszentrum ankam und nur noch runter ans Meer zum Campingplatz musste, da rastet leider auch der Google aus. Man denkt ja nicht, dass man sich in einem Ort am See im Gestrüpp verfahren kann. Doch! Geht!
So gegen 13 Uhr war ich am Camping. Der ist übrigens bisher der günstigste: 14 Euro / Nacht. Es folgte das Übliche: Zelt aufbauen, Duschen, Trikot waschen. Dann endlich das erste, was ich heute außer Wasser zu mir nahm: ein Bierchen zu Frühstück!

Ich ging dann hoch in die Stadt (ca 20 min in der Sonne, sehr steil) und hier kehrt langsam die Entspannung ein. Hier gibt es auch Internet, im Gegensatz zum Campingplatze.
Ich aß eine Stücke Pizza und trank noch dies und das, bis ich wieder hergestellt war.
Leider regnete es etwas ausgiebiger, so dann vermutlich meine Wäsche, die ich zum Trocknen aufgehängt hatte, wieder nass ist. Macht aber nichts, morgen Mittag kann ich alles im Hotel trocknen.
Ich werde den Beitrag sicherheitshalber schon mal hier oben in der Stadt veröffentlichen. Unten am See habe ich noch keine Stelle mit Internet gefunden.
Der Plan ist, jetzt zurück zum Camping zu gehen und dort noch ein Pizzchen zu essen um dann ein letztes Mal km Zelt zu schlafen.