Wir frühstückten bei sehr gutem Wetter im Hotel auf der Terrasse. Es waren noch weitere Randonneure im Hotel und so entstand wieder eine muntere Plauderrunde. Dabei waren wir die Junioren: ein anderer Deutscher war schon mehrfach hier am Start und strebte 60 Stunden an. Ein Schwede hatte Paris-Brest-Paris schon 7x gemacht, aber auch schon London-Edinburgh-London und sogar das RAAM. Nach dem Frühstück wurden die Räder final gepackt, Startnummern angebracht etc.. Mein Rad sah dann final so aus: Am späten Vormittag checkten wir aus und fuhren nach Rambouillet, wo wir Veikko und Alex trafen, die am Auto ihre Räder fertig machten, um noch eine Testrunde zu fahren. Unsere Rucksäcke ließen wir bei Alex im Auto. Kai und ich gingen dann auf die Radmesse und kauften ein paar Kleinigkeiten und bewunderten die ausgestellten Randonneur-Räder. Es war ziemlich heiß am Mittag und so legten wir uns schließlich unter ein paar Bäume und warteten auf Veikko und Alex. Von mir aus hätten wir jetzt auch schon losfahren können. Ab 16 Uhr begannen die ersten Starts. Zuerst kam das Starterfeld der „Schnellen“, die sich für maximal 80 Stunden angemeldet hatten. Später am Abend kamen dann die „Langsamen“ (a.k. die „Klugen“ und die „Anfänger“). Die „Halbschnellen“ (wir!), die wir uns für 84 Stunden angemeldet hatten, starteten erst am Montag früh zwischen 5:00 und 6:00 Uhr. Wir schauten den ersten Starts zu. Unglaublich, wie gutgelaunt die Teilnehmer da starteten, während ich immer mehr Angst vor der ganzen Sache bekam! Am Ende jedes Startfeldes gab es dann auch immer einen Startblock mit „Sonderfahrzeugen“ wie Tandems oder diese Seifenkisten: Dann ging es noch einmal zu dem Hof, in dem wir gestern die Startunterlagen abgeholt hatten. Wir wollten herausfinden, wo die Sammelunterkunft ist, in der wir die Nacht von Sonntag auf Montag schlafen würden. Gestern konnte uns das noch niemand sagen, aber heute Nachmittag wusste endlich jemand, wo wir ab 20:00 Uhr hingehen müssten. Alex und Veikko fuhren heute sehr früh in ihr Hotel zurück, weil sie auch schon mitten in der Nacht wieder raus mussten, um zum Start zu kommen. Kai und ich tranken noch ein Bierchen in Rambouillet und aßen Pommes dazu. Gegen 20 Uhr fuhren wir dann wieder zum Hof mit den Startnummern im Schlossgarten (“Bergerie nationale de Rambouillet”) und stellten uns für die Unterkunft an. Tatsächlich übernachtete hier nur ein kleiner Teil der Randonneure, nur die, die sich für das Starterfeld mit 84 Stunden angemeldet hatten und die keine richtige Unterkunft gefunden hatten. Die Unterkunft war wirklich spartanisch. Es gab knarzende Feldbetten ohne Zudeck in einem Saal mit ca 50 Feldbetten. Alle Schläfer waren aufgeregt, es war kalt in der Nacht, die ersten standen bereits um 3:30 Uhr wieder auf. Kurz gesagt: Wir haben miserabel geschlafen. Merke: Keinesfalls einen Platz mit Steckdose in der Nähe nehmen! Dann kommt ständig einer, der sein Handy laden will!
Autor: admin
Berlin – Rom: Die Planung
Die Tour gliedert sich in drei Teilstrecken: 1. Abschnitt: Berlin – München Tag Berlin -> München mit Dietmar: Strecken von BMB, ca. 720 km, 4 Tage 24.06.2023Samstag Aufbruch in BerlinFahrt nach Leipzig (ca 212 km ab Reinickendorf)Unterkunft im Hotel „Galerie Hotel Leipziger Hof“ (bei Booking.com gebucht)Route: https://www.komoot.de/tour/1168804796?ref=wtd 25.06.2023Sonntag Fahrt Leipzig nach Regnitzlosau/Raitschin (ca. 183 km ab Leipzig)Unterkunft im Gasthof „Gasthof Raitschin“ (im Hotel direkt gebucht)Route: https://www.komoot.de/tour/1168818916?ref=wtd 26.06.2023Montag Fahrt Regnitzlosau/Raitschin nach Regensburg (ca. 184 km)Unterkunft im Hotel Kaiserhof am Dom (bei Booking.com gebucht)Route: https://www.komoot.de/tour/1168828515?ref=wtd 27.06.2023Dienstag Fahrt Regensburg nach München (141 km)Unterkunft im GS Hotel (bei Booking.com gebucht)Route: https://www.komoot.de/tour/1168837612?ref=wtd 2. Abschnitt: München – Peschiera del Garda Tag München – Peschiera del Garda über den Brenner, ca. 455 km, 3 Tage 28.06.2023Mittwoch Fahrt München nach Innsbruck (ca. 160 km)Route: https://www.komoot.de/tour/1168894004?ref=wtd 29.06.2023Donnerstag Fahrt Innsbruck nach Bozen (ca. 141 km)Route: https://www.komoot.de/tour/1168903536?ref=wtd 30.06.2023Freitag Bozen nach Peschiera del Garda (ca. 154 km)Route: https://www.komoot.de/tour/1168908883?ref=wtd 01.07.2023Samstag Ruhetag am Gardasee 3. Abschnitt: Peschiera del Garda – Rom Tag Peschiera del Garda – Rom (4 Tage) 02.07.2023Sonntag Fahrt von Peschiera nach Vergato (ca 177 km)Route: https://www.komoot.de/tour/1170591058?ref=wtd 03.07.2023Montag Fahrt von Vergato nach Siena (ca 153 km)Route: https://www.komoot.de/tour/1170599647?ref=wtd 04.07.2023Dienstag Fahrt von Siena nach Siena nach Viterbo (ca 151 km)Route: https://www.komoot.de/tour/1170667293?ref=wtd 05.07.2023Mittwoch Fahrt von Viterbo nach Rom (ca 85 km)Route: https://www.komoot.de/tour/1170672271?ref=wtd 06.07.2023Donnerstag Ruhetag in Rom 07.07.2023 Heimfahrt
Isar-Radweg, Tag 2: Ismaning nach Scharnitz (166 km)
Das Frühstück in der Post (ab 6 Uhr) war besonders reichhaltig, neben Bayerischem (Brezn, Obatzda & Co.) kitzelten auch internationale Spezialitäten wie Hummus und Bulgur den Gaumen. Das trübe, kühle und feuchte Wetter ließ eher an eine Winter-, denn eine Frühlingstour denken. Voll ausgerüstet für Schlechtwetter fanden sich alle Teilnehmer ein und wurden von Peter um 2 nach 8 zur Abfahrt gemahnt, nicht ohne zuvor ein Gruppenfoto zu schießen, dem im Laufe der Tour noch einige folgen sollten. Der Weg führte uns bei rund 10 Grad, starker Bewölkung und leichtem Niesel direkt zur Isar, wie es sich gehört auf unbefestigten und häufig auf Schotterwegen. Die obligatorischen Reparaturstops wurden in der ersten halben Stunde absolviert, Thilo mit Kettenproblem, das er händisch auf (für mich) wundersame Weise mit allerlei feinmotorischem Einsatz von intrikatem Werkzeug löste – was man so alles dabeihaben kann – und Kai mit einen schlappen tubeless-Reifen, den er behende auswechselte, allerdings erst nach Freisetzung seiner fahrradmechanischen Fähigkeiten durch ein kurzes, herzhaftes Fluchen. Danach blieben wir von Pannen (abgesehen von einem kleineren Problem bei Kai – ebenfalls nach kurzem Fluch in kürzester Zeit bewältigt) und Unfällen verschont. Dank schlechten Wetters war der Isar-Wanderweg frei von Publikum, was smoothes und zügiges Vorwärtskommen ermöglichte. München ließen wir rechts liegen, um nach einer ersten heftigen gravelligen Steigung den mondänen Vorort Grünwald (hohe Villen-, Bentley- und Tesla-Model-X-Dichte) zu durchqueren, bevor wir wieder an den Isarweg einbogen. Dieser führte uns mit unbefestigten, aber einfachen Gravel-Wegen nach Süden mit Blicken auf Isarauen und kanalisierte Flussabschnitte hurtig nach Süden, der Blick auf die Berge stets begrenzt durch Wolken auf halber Höhe. Bei Wolfratshausen überquerten wir den Fluss und setzten über abwechslungsreiches Terrain abseits der Isar den Weg vorbei an Geretsried fort, um beim Isarstausee Bad Tölz wieder auf unseren namensgebenden nassen Begleiter der Reise zu stoßen. Nun wieder flussnah vorbei an Bad Tölz und mit einem Seitenwechsel bei Obergries freuten wir uns auf Labsal im Gasthof Pfaffensteffl in Lenggries, wo Holger eine zünftige bayerische Brotzeit mit Wurst, Schinken, Käse, Rettichraspeln, Getränken und Kaffee für uns organisiert hatte. Großen Dank an den edlen Spender! Als besonderes Schmankerl hatte er einen alten Freund eingeladen, den zweimaligen Fahrrad-Olympioniken und vielfachen Meister der 60er Jahre Burkhard Ebert (https://de.wikipedia.org/wiki/Burkhard_Ebert), mit dem wir angeregt plauderten. Wann trifft man schon mal eine solche historische Gestalt des Sports mit Wikipedia-Eintrag, deren Leistungen mit einfachster Fahrradtechnik uns komfortverwöhnten Hightech-Radlern immer wieder Hochachtung abnötigen. Mit gebunkerten Kalorien und den niedrigen Temperaturen um die 7 Grad trotzend, bewegten wir uns überwiegend auf Gravel-Strecken südwärts und erreichten den sich eindrucksvoll in der Berglandschaft erstreckenden Sylvensteinsee. Im weiteren Verlauf genossen wir Blicke über die urwüchsig-natürliche Isar-Flusslandschaft bis Mittenwald, vorbei an der Kaserne der legendären Gebirgsjäger. Danach war es zwar immer noch nicht trockener und wärmer, aber die Elite (Thilo, Cornelia und Kai, Klaus, Dietrich und Dietmar) spornte das umso mehr an, die Tour noch mit dem Anstieg zur Isarquelle zu krönen. Derweil opferten sich Peter und ich, um den Gasthof Ramona zu inspizieren. Dort empfing uns bereits Holger, mit dem wir nach Beziehen der Zimmer ein oder zwei Zipfer-Helle vom Fass genossen. Nach 1 ½ Stunden traf auch die Isarquellen-Crew ein, erstaunlich fit wirkend, und wir ließen den Abend ins gemütliche Abendessen übergleiten, nicht ohne von Peter eindringlich an den Starttermin 8 Uhr erinnert zu werden. Danke nochmal an Klaus, der mich als Strava-Kumpel einlud, so dass ich die Tour trotz selbsttätig vom Handy entkoppeltem Garmin Kudos heischend in meinen Account stellen konnte. Der ein oder andere soll anschließend auf dem Zimmer auch noch einen Blick auf den zeitgleich laufenden ESC geworfen haben. [osm_map_v3 map_center=“autolat,autolon“ zoom=“autozoom“ width=“100%“ height=“450″ file_list=“../../../../wp-content/uploads/sites/7/2023/06/2023-05-13-Ismaning-Isarquelle.gpx“ type=“basemap“ file_color_list=“purple“ control=“scaleline,overview“ file_title=“Basemap“] Bericht von Rolf Diekmann (erschienen auf der Teamwork-Homepage)Videos von Thilo Kudelka, Bilder von den Teilnehmern.
Isar-Radweg, Anreise 12.05.2023
Die hervorragend von Thilo gescoutete Graveltour begann beim Zusammentreffen im Ristorante „Al Ruscello“ im Nebengebäude des Hotels zur Post, in dem mein Bruder Peter für die Teilnehmer Zimmer gebucht hatte. Als Mitradler waren dabei neben den beiden Planern Cornelia und Kai, Klaus, Dietrich und Dietmar nebst Gattinnen, die sich einen München-Aufenthalten mit Shopping gönnen würden. Autos und Räder konnten wir im labyrinthischen Tiefgaragensystem parken, großzügigerweise ließen uns die Hoteleigner unsere Autos bis Sonntag dort stehen – ohne Extra-Gebühr. Holger war ebenfalls dabei, leider verletzungsbedingt (toi toi toi für die OP am Montag), nicht per Rad, sondern als „Begleitfahrzeug“. Bei bayerischem Hellen und alkoholfreien Alternativen, knuspriger Pizza und anderen italienischen Spezialitäten wurde locker geplaudert, denn viel zu planen gab es ja dank der exzellenten Vorbereitung nicht. Wir wurden strengstens auf den Startzeitpunkt 8 Uhr am nächsten Morgen eingeschworen. Bericht von Rolf Diekmann (erschienen auf der Teamwork-Homepage)Videos von Thilo Kudelka, Bilder von den Teilnehmern.