Das Frühstück in der Post (ab 6 Uhr) war besonders reichhaltig, neben Bayerischem (Brezn, Obatzda & Co.) kitzelten auch internationale Spezialitäten wie Hummus und Bulgur den Gaumen. Das trübe, kühle und feuchte Wetter ließ eher an eine Winter-, denn eine Frühlingstour denken. Voll ausgerüstet für Schlechtwetter fanden sich alle Teilnehmer ein und wurden von Peter um 2 nach 8 zur Abfahrt gemahnt, nicht ohne zuvor ein Gruppenfoto zu schießen, dem im Laufe der Tour noch einige folgen sollten. Der Weg führte uns bei rund 10 Grad, starker Bewölkung und leichtem Niesel direkt zur Isar, wie es sich gehört auf unbefestigten und häufig auf Schotterwegen. Die obligatorischen Reparaturstops wurden in der ersten halben Stunde absolviert, Thilo mit Kettenproblem, das er händisch auf (für mich) wundersame Weise mit allerlei feinmotorischem Einsatz von intrikatem Werkzeug löste – was man so alles dabeihaben kann – und Kai mit einen schlappen tubeless-Reifen, den er behende auswechselte, allerdings erst nach Freisetzung seiner fahrradmechanischen Fähigkeiten durch ein kurzes, herzhaftes Fluchen. Danach blieben wir von Pannen (abgesehen von einem kleineren Problem bei Kai – ebenfalls nach kurzem Fluch in kürzester Zeit bewältigt) und Unfällen verschont. Dank schlechten Wetters war der Isar-Wanderweg frei von Publikum, was smoothes und zügiges Vorwärtskommen ermöglichte. München ließen wir rechts liegen, um nach einer ersten heftigen gravelligen Steigung den mondänen Vorort Grünwald (hohe Villen-, Bentley- und Tesla-Model-X-Dichte) zu durchqueren, bevor wir wieder an den Isarweg einbogen. Dieser führte uns mit unbefestigten, aber einfachen Gravel-Wegen nach Süden mit Blicken auf Isarauen und kanalisierte Flussabschnitte hurtig nach Süden, der Blick auf die Berge stets begrenzt durch Wolken auf halber Höhe. Bei Wolfratshausen überquerten wir den Fluss und setzten über abwechslungsreiches Terrain abseits der Isar den Weg vorbei an Geretsried fort, um beim Isarstausee Bad Tölz wieder auf unseren namensgebenden nassen Begleiter der Reise zu stoßen. Nun wieder flussnah vorbei an Bad Tölz und mit einem Seitenwechsel bei Obergries freuten wir uns auf Labsal im Gasthof Pfaffensteffl in Lenggries, wo Holger eine zünftige bayerische Brotzeit mit Wurst, Schinken, Käse, Rettichraspeln, Getränken und Kaffee für uns organisiert hatte. Großen Dank an den edlen Spender! Als besonderes Schmankerl hatte er einen alten Freund eingeladen, den zweimaligen Fahrrad-Olympioniken und vielfachen Meister der 60er Jahre Burkhard Ebert (https://de.wikipedia.org/wiki/Burkhard_Ebert), mit dem wir angeregt plauderten. Wann trifft man schon mal eine solche historische Gestalt des Sports mit Wikipedia-Eintrag, deren Leistungen mit einfachster Fahrradtechnik uns komfortverwöhnten Hightech-Radlern immer wieder Hochachtung abnötigen. Mit gebunkerten Kalorien und den niedrigen Temperaturen um die 7 Grad trotzend, bewegten wir uns überwiegend auf Gravel-Strecken südwärts und erreichten den sich eindrucksvoll in der Berglandschaft erstreckenden Sylvensteinsee. Im weiteren Verlauf genossen wir Blicke über die urwüchsig-natürliche Isar-Flusslandschaft bis Mittenwald, vorbei an der Kaserne der legendären Gebirgsjäger. Danach war es zwar immer noch nicht trockener und wärmer, aber die Elite (Thilo, Cornelia und Kai, Klaus, Dietrich und Dietmar) spornte das umso mehr an, die Tour noch mit dem Anstieg zur Isarquelle zu krönen. Derweil opferten sich Peter und ich, um den Gasthof Ramona zu inspizieren. Dort empfing uns bereits Holger, mit dem wir nach Beziehen der Zimmer ein oder zwei Zipfer-Helle vom Fass genossen. Nach 1 ½ Stunden traf auch die Isarquellen-Crew ein, erstaunlich fit wirkend, und wir ließen den Abend ins gemütliche Abendessen übergleiten, nicht ohne von Peter eindringlich an den Starttermin 8 Uhr erinnert zu werden. Danke nochmal an Klaus, der mich als Strava-Kumpel einlud, so dass ich die Tour trotz selbsttätig vom Handy entkoppeltem Garmin Kudos heischend in meinen Account stellen konnte. Der ein oder andere soll anschließend auf dem Zimmer auch noch einen Blick auf den zeitgleich laufenden ESC geworfen haben. Bericht von Rolf Diekmann (erschienen auf der Teamwork-Homepage)Videos von Thilo Kudelka, Bilder von den Teilnehmern.
Isar-Radweg, Anreise 12.05.2023
Die hervorragend von Thilo gescoutete Graveltour begann beim Zusammentreffen im Ristorante „Al Ruscello“ im Nebengebäude des Hotels zur Post, in dem mein Bruder Peter für die Teilnehmer Zimmer gebucht hatte. Als Mitradler waren dabei neben den beiden Planern Cornelia und Kai, Klaus, Dietrich und Dietmar nebst Gattinnen, die sich einen München-Aufenthalten mit Shopping gönnen würden. Autos und Räder konnten wir im labyrinthischen Tiefgaragensystem parken, großzügigerweise ließen uns die Hoteleigner unsere Autos bis Sonntag dort stehen – ohne Extra-Gebühr. Holger war ebenfalls dabei, leider verletzungsbedingt (toi toi toi für die OP am Montag), nicht per Rad, sondern als „Begleitfahrzeug“. Bei bayerischem Hellen und alkoholfreien Alternativen, knuspriger Pizza und anderen italienischen Spezialitäten wurde locker geplaudert, denn viel zu planen gab es ja dank der exzellenten Vorbereitung nicht. Wir wurden strengstens auf den Startzeitpunkt 8 Uhr am nächsten Morgen eingeschworen. Bericht von Rolf Diekmann (erschienen auf der Teamwork-Homepage)Videos von Thilo Kudelka, Bilder von den Teilnehmern.